Aufsteiger Mülheimer FC 97 bewegte sich in der Hinrunde erwartungsgemäß stets rund um die Abstiegszone, bewies allerdings früh, unter anderem durch ein 1:1 in Straelen ein 0:0 gegen Ratingen oder einen 1:0-Sieg über Sonsbeck, dass man durchaus in der Oberliga Niederrhein mithalten kann.
Umso überraschender kam dann der Rücktritt von Trainer Ahmet Inal, der nach zwölf Spielen, zwölf Punkten und Platz 14 in der Liga aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand hinwarf.
Mittlerweile ist Engin Tuncay der Mann an der Seitenlinie beim MFC 97. Der Mann, der aus der Jugend der SG Wattenscheid ins Ruhrstadion wechselte, sammelte in seinen ersten fünf Partien vier Zähler und geht mit seiner Mannschaft als 16. in die Pause. Im RevierSport-Interview blickt der 38-Jährige auf seine ersten Wochen als Coach in Mülheim zurück und verrät die Transferpläne für den Winter.
Engin Tuncay über...
... die Hinrunde: Ich bin auf jeden Fall von Vorstand und Verein top aufgenommen worden, da war ich erstmal sehr beeindruckt. In der ersten Woche haben wir mit der Mannschaft dann auch gut gearbeitet, aber anschließend begann die Phase, in der ich gemerkt habe, dass das Team doch noch einiges nicht verarbeitet hat. Nach dem plötzlichen Abgang von Ahmet Inal waren noch einige Fragezeichen offen in den Köpfen, das hat man gespürt und das hat uns einige Wochen gekostet. Mittlerweile haben wir mit allen Spielern persönliche Gespräche geführt und versucht, die Mannschaft weiter kennenzulernen.
... negative Momente in seinen ersten Wochen: Vor dem Heimspiel gegen den SC St. Tönis hatten wir sehr viele kranke und angeschlagene Spieler, sodass wir nicht vernünftig im mannschaftstaktischen Bereich trainieren und uns entsprechend auch nicht vernünftig auf das Spiel vorbereiten konnten. Dementsprechend ist das Spiel auch 0:5 ausgegangen.
... positive Momente: Wir sind auf jeden Fall auf einem guten Weg, weil wir in den Wochen vor den letzten beiden Spielen gut trainiert haben. Schon beim 0:1 gegen den TVD Velbert haben wir wirklich gut gespielt und ich finde es immer noch schade, dass wir für so ein tolles Spiel nicht belohnt wurden. Ein Punkt wäre auf jeden Fall gerecht gewesen. Diese positiven Eindrücke konnten wir in das Spiel in beim 1. FC Kleve mitnehmen und uns dann durch einen 3:1-Sieg auch mit Punkten belohnen.
... die Ziele für 2024: Wir wollen uns nach Möglichkeit auf vier Positionen verstärken. Wir suchen einen Innenverteidiger, jeweils einen rechten und linken Flügel und auf jeden Fall einen großen, robusten Mittelstürmer, um auch nach Standards gefährlicher zu werden. Dann wollen wir im neuen Jahr versuchen, schnellstmöglich über den Strich zu kommen.